Das Warmwalzen ist eine Herstellungsform für Betonstähle.
Bei der thermischen Nachbehandlung aus der Walzhitze kommt das sogenannte Tempcore-Verfahren zur Anwendung. Hierbei wird
der noch glühende Stahl in einer Kühlstrecke mit Wasser auf ca. 1000°C abgekühlt dabei und die Oberfläche gehärtet. Die
Oberfläche erhält hierbei eine martensitische Struktur. Gleichzeitig erhält der Kern des Betonstahls eine austenitische
Struktur. Die Temperatur im Inneren des Betonstahls jedoch ist noch so hoch, daß hierdurch der Stahl nach dem Verlassen
der Kühlstrecke wieder von innen heraus erwärmt (angelassen) wird.
Eine weitere Nachbehandlungsart ist das Kaltverformen warmgewalzter Betonstähle. Dies kann durch Recken oder Tordieren
geschehen.
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Hierbei erhält der der Betonstahl in Stäben und/oder Ringen direkt im Stahlwerk durch die Zugabe von Legierungselementen
seine endgültigen physikalischen Eigenschaften und muß normalerweise nicht nachbehandelt werden.
Ausnahmen hierbei sind der aus der Walzhitze nachbehandelten (gereckten oder tordierten) Betonstähle.
Durch das Tempcore-Verfahren wird der Betonstahl mit den in der DIN 488 geforderten physikalischen Werten versehen. Darüber
hinaus wird hierdurch die Duktilität (Zähigkeit) und die Festigkeit des Stahls verbessert sowie die inneren Spannungen des
Stahl verringert.
Das Ausgangsmaterial hierfür ist Betonstahl mit einer Streckgrenze (Re) von ca. 290 bis 360 N/mm2 bzw. einer Zugfestigkeit
(Rm) von ca. 410 bis 480 N/mm2. Um die Endfestigkeit laut DIN 488 zu erreichen, wird der Betonstahl mechanisch bis in den
Bereich der plastischen Verformung gezogen (gereckt) oder verdreht (tordiert).
Diese plastischen Verformungen entstehen durch die Ausrichtung der Körnung im Gefüge des Betonstahls. Durch die Verformung
nimmt der Querschnitt des Betonstahls etwas ab, gleichzeitig werden die gewünschten höhere Festigkeiten erreicht.
Hierbei ist jedoch zu beachten, daß bei zunehmender Verformung des Betonstahls die Verformbarkeit des Betonstahl bei
anschließender Weiterverarbeitung (Biegen) abnimmt, bis er bricht oder reißt. Somit ist er weniger duktil.
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